Sexuelle Gewalt gegen Kinder

Vorschulkinder/Grundschule:

Sexueller Missbrauch an einem Kind geschieht im Verborgenen. Sowohl das betroffene Kind als auch dessen familiäres Umfeld hüllen den Vorgang in aller Regel in dichtes Schweigen.

Sexueller Missbrauch findet meist nicht als „einmaliger Ausrutscher“ statt, sondern erstreckt sich über Monate über Jahre, teilweise bis ins Erwachsenenalter. Sexueller Missbrauch wird in der Regel vom Täter über einen längeren Zeitraum systematisch vorbereitet, Kinder werden gefügig gemacht. Je enger die Beziehung zwischen Täter und Opfer, desto länger dauert der sexuelle Missbrauch an, umso tiefgreifender sind die Schädigungen. Die Täter sind nur allzu oft im familiären Umfeld oder im Lebensumfeld der Kinder zu finden. Sie sind weder an Äußerlichkeiten zu erkennen, noch psychosozial auffällig. Sie leben in allen gesellschaftlichen Schichten.

Um Kinder vor Übergriffen frühzeitig zu schützen, müssen sie altersgemäß auf bestehende Gefahren hingewiesen werden.  Das Präventionsangebot soll den Kindern helfen, zwischen Ja-Gefühlen und Nein-Gefühlen zu unterscheiden. Sie lernen dabei, ihren eigenen Gefühlen zu vertrauen, erkennen, dass ihr Körper ihnen allein gehört und es Grenzüberschreitungen durch andere gibt, vor denen sie sich schützen dürfen und sollen.

Die Prävention ist in drei Bausteine aufgegliedert:

Erster Teil

Im ersten Teil wird den Kindern Grundwissen vermittelt. Hier geht es zum Beispiel darum, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie von fremden Personen angesprochen werden. In diesem Baustein lernen die Kinder auch gleich ihre stärkste Waffe kennen und mit ihr zu arbeiten: ihre Stimme. 

Zweiter Teil

Der zweite Teil beschäftigt sich ausschließlich mit der Thematik sexueller Missbrauch. (Die Kinder werden dabei allerdings niemals mit diesem Ausdruck konfrontiert.) Sie lernen zwischen "guten" und "schlechten" Geheimnissen zu unterscheiden und wie man mit ihnen umgeht. Auch dass diese Geheimnisse durch vertraute Personen aufgezwängt werden können wird thematisiert. 

Dritter Teil

Im dritten Teil wird die Theorie in die Praxis umgesetzt, – immer mit dem Ziel, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken. Sie lernen, dass es durchaus in Ordnung ist, "Nein" zu sagen, auch wenn ihr Gegenüber ein Erwachsener ist, den sie kennen und mögen. Außerdem üben sie, in Situationen in denen es um ihren eigenen Körper geht, deutliche Grenzen zu setzen. 

Eltern:

Nach wie vor ist sexueller Missbrauch das „bestgehütete Geheimnis“, über das die Kinder von sich aus kaum sprechen. Die Gründe dafür sind vielfältig: das enge Vertrauensverhältnis zum Täter, das Abhängigkeits- und Machtverhältnis zwischen Kind und Erwachsenem, die ausdrücklichen Verbote und Drohungen physischer und psychischer Natur des Täters, Angst vor den Konsequenzen für die gesamte Familie und natürlich die  Scham-  und Schuldgefühle der betroffenen Kinder und Jugendlichen.
Selbst, wenn sie das Schweigen doch einmal brechen, stoßen sie meist auf Unglauben, Ablehnung, ein „Nichtwissenwollen“ und Ratlosigkeit. Überwiegend zeigt sich die große seelische Not der Betroffenen indirekt durch verändertes oder auffälliges Verhalten, psychische und psychosomatische Auffälligkeiten.

Viele Eltern verunsichert das Thema sexueller Missbrauch. Oft entsteht dadurch ein Verdrängungseffekt mit der Haltung, dass den eigenen Kindern so etwas schon nicht passieren wird. Um Kinder effektiv zu schützen, braucht es daher Hintergrundwissen und Aufklärung. In meinem Vortrag geht es darum, aufzuzeigen, wie sexueller Missbrauch funktioniert, wie Täter vorgehen und darum, welche Anlaufstellen professioneller Opferhilfe es gibt.

Mögliche Inhalte: